Intendant Pollesch hat Informationen, dass die Volksbühne besetzt werden soll

2022-09-17 00:32:32 By : Ms. Snow Fang

In einer Hausmitteilung erklärt René Pollesch, gegen eine Besetzung seines Hauses mit der Polizei vorzugehen. Er bittet seine Kollegen um Aufmerksamkeit.

Der Intendant der Volksbühne, René Pollesch, hat in einer hausinternen Mitteilung die Belegschaft vor einer neuerlichen Besetzung des Theaters gewarnt. In dem Schreiben vom 15. September, das der Berliner Zeitung vorliegt und dessen Echtheit von der Presseabteilung bestätigt wurde, heißt es: „In den letzten Tagen erreichten uns von verschiedenen Seiten Informationen, dass die Besetzung der Volksbühne in ungefähr 14 Tagen, ggf. auch früher geplant sei.“ Die Leitung nehme diese Hinweise ernst und habe die Kulturverwaltung und die Polizei verständigt. „Um unsere Arbeit fortsetzen zu können, haben wir uns entschieden, im Falle einer Besetzung die sofortige Räumung der Volksbühne zu veranlassen.“

Das Schreiben endet mit der Bitte um erhöhte Aufmerksamkeit. Die Außentüren sollen geschlossen gehalten und Auffälligkeiten gemeldet werden.

Die Volksbühne wurde vor fünf Jahren schon einmal besetzt – oder nach dem Wording der Aktivistengruppe mit dem Namen „Staub zu Glitzer“ in einer mehrtägigen Kunstaktion bespielt, bevor der damalige Intendant Chris Dercon das Theater räumen ließ. René Pollesch hatte damals Sympathie für die Besetzer gezeigt und, als er im Sommer 2021 selbst Intendant wurde, Gespräche mit ihnen geführt. Nach derzeitigem Stand, so die Pressestelle, sei keine künstlerische Zusammenarbeit etwa mit der Gruppe „Staub zu Glitzer“ vorgesehen. 

Denkbar ist, dass die Open-Air-Veranstaltung an diesem Freitag oder eine Veranstaltung auf dem Rosa-Luxemburg-Platz eine Woche darauf genutzt werden sollen, um sich Zutritt zum Theater zu verschaffen.