Secretlab Titan Evo 2022 Series Test: Review des Gaming-Stuhls

2022-09-24 00:49:18 By : Ms. Linda Yin

Über die vergangenen Jahre hat sich Hersteller Secretlab unter den bekanntesten und besten Gaming-Stuhl-Herstellern einen Namen gemacht. Bereits im Jahr 2020 veröffentlichte das Unternehmen mit dem Titan einen Gaming-Chair, der mit Preisen überhäuft und von E-Sports-Profis regelrecht vergöttert wurde. Diesen legt man nun in einer aktualisierten Version neu auf. Ob sich das Upgrade lohnt und was der Gaming-Sessel auf dem Kasten hat, klärt unser Secretlab Titan Evo 2022 Series Test.

Für unseren Secretlab Titan Evo 2022 Series Test haben wir uns die XL-Variante des Gaming-Stuhls aus NEO Hybrid-Kunstleder in der Farbvariante Royal im Detail angeschaut. Wie immer will das neue Möbelstück natürlich erst einmal zusammengebaut werden. Zumindest, nachdem wir das über 30 kg schwere, riesige Paket an den Ort der Bestimmung gehievt haben.

Bereits beim Öffnen des Kartons zeigt sich ein ausgesprochen positives Bild, denn Secretlab begrüßt uns zunächst mit einer riesigen Anleitung, die in lediglich 15 Schritten den Aufbau im Detail erklärt – wenn auch nur in englischer Sprache.

Der Hersteller empfiehlt zudem, für die Montage eine zweite Person um Hilfe zu bitten. Doch selbst als Laie stellt der Aufbau kein Problem dar und geht binnen weniger Minuten vonstatten. Alles, was du benötigst, findest du im Lieferumfang. Kleinteile, Zubehör und anderes packt Secretlab zudem fein säuberlich in eigene kleine Kartons.

Zunächst gilt es, das Fußkreuz mit den Rollen auszustatten und die Gasfeder einzusetzen. Danach wollen Sitzfläche und Rückenlehne mit insgesamt vier Schrauben miteinander verbunden werden. Nach vier weiteren Schrauben ist der Aufbau auch fast schon erledigt.

Nicht einmal 20 Minuten habe ich für den Aufbau gebraucht. Nur minimal länger also, als beispielsweise zuletzt beim Backforce V (unser Test). Das dürfte aber vor allem der Größe des XL-Modells geschuldet sein.

Besonders löblich finde ich, dass Secretlab mitgedacht hat. Beim Aufbau eines Gaming-Stuhls verstellt sich gerne einmal die Mechanik zur Neigung der Rückenlehne. Das kann beim Secretlab Titan Evo 2022 Series nicht passieren, denn der Verbund ist durch eine leuchtend rot eingefärbte Schraube gesichert und so lange fest eingestellt, bis du die Schraube nach dem Zusammenbau herausdrehst.

Hinsichtlich der Formgebung gibt sich der Secretlab Titan Evo 2022 Series recht klassisch und erinnert an die klassische Schalensitz-Rennsport-Form, die im Segment der Gaming-Stühle am gängigsten ist. Die Rückenlehne verläuft also, anders als beispielsweise beim Backforce V, gerade samt recht wuchtiger seitlicher Polster.

Secretlab setzt seit eh und je auf eine hohe Individualisierbarkeit. Das gilt auch für den neuen Titan Evo 2022, der nicht nur in drei Größen, sondern auch mit drei verschiedenen Polsterungen (NEO Hybrid-Kunstleder, SoftWeave Plus-Stoff oder NAPA-Leder) und noch dazu in 48 verschiedenen Farbgebungen angeboten wird.

In unserem Falle besteht der Gaming-Stuhl aus geschmeidigem Kunstleder, das in der „Royal“-Farbvariante in einer glänzenden, hellblauen Optik samt weißer und silberner Details daherkommt. Auf der Innenseite der Rückenlehne findet sich das „T“-Symbol, das auf die Titan-Serie hindeutet, sowie darüberliegend das gestickte Herstellerlogo samt Schriftzug. Selbiges findest du auch, an der gleichen Stelle, auf der Rückseite samt ausgeschriebener Produktreihen-Kennzeichnung.

An der linken seitlichen Stütze prangt die Größenbezeichnung (XL) samt des Modelljahres (2022). Durch die weiß abgesetzten Detailelemente und die silbernen Nähte ergibt sich eine gleichermaßen schlichte wie edle Optik, dank der sich der Gaming-Stuhl auch in einer gediegeneren Office-Umgebung wohlfühlt.

Besonders praktisch ist zudem, dass der Hersteller ein weiches Nackenkissen aus Memory-Schaumstoff direkt mitliefert. Es ist zudem mit einem kühlendem Gel ausgestattet und hält den Nacken damit in einem angenehmen Temperaturbereich. Nach einer langen, intensiven Gaming-Session ist es jedenfalls deutlich kühler als die eigentliche Sitzfläche

Dieses findet magnetisch am Secretlab Titan Evo 2022 Series Halt – allerdings nur in einem stark begrenzten, dafür vorgesehenen Bereich. Eine bequeme Höheneinstellung ist aber dennoch problemlos möglich. Zumindest, sofern du die für dich richtige Größe des Chairs gewählt hast.

Magnete sind ein gutes Stichwort, denn diese finden beim neuen Evo gleich an mehreren Stellen Anwendung. Einerseits lassen sich die Schrauben, die Rückenlehne und Sitzfläche verbinden, mit einer magnetischen Abdeckung verstecken.

Andererseits – und hier wird es spannend – nutzt der Evo 2022 bei seinen 4D-Armlehnen die CloudSwap-Technologie des Herstellers. Die Polsterung der rund 10 cm breiten und 27 cm langen Armlehnen sind abnehmbar.

Beispielsweise, um sie bequem reinigen zu können oder sie gegen andere optionale Varianten aus weichem Plüsch-Memory-Schaumstoff oder kühlendem Technogel auszutauschen. Ein weiteres kluges und gut durchdachtes Detail, das in der 2022er Serie Premiere feiert.

Die 4D-Armlehnen selbst sind schlicht überragend und bieten das ideale Mittelmaß zwischen einer weichen Oberfläche und sicherem Halt. Allerdings fallen sie vergleichsweise wackelig aus und haben vor allem nach links und rechts zu viel Spiel.

Dafür kannst du sie dank hochwertiger Metall-Knöpfe ganz individuell anpassen. Sowohl in der Höhe als auch im Winkel. Zudem lassen sie sich um mehrere Zentimeter nach innen oder außen bewegen und können auf Wunsch mithilfe von Schrauben an der Unterseite des Stuhls zudem noch deutlich enger oder breiter eingestellt werden. Lediglich ein Wegklappen ist nicht möglich.

Der Secretlab Titan Evo 2022 Series thront auf einem hochwertigen und extrem robusten Fußkreuz aus verstärktem ADC12-Aluminium, das zudem mehrfach verstärkt ist und einen exzellenten Eindruck hinterlässt.

Darunter sitzen insgesamt fünf PU-Laufrollen, die im Vergleich zum Vorgängermodell noch einmal vergrößert wurden. Das kommt den Gleiteigenschaften spürbar zu Gute, denn sowohl auf glatten Oberflächen als auch auf Teppich bewegt sich der Gaming-Stuhl sehr geschmeidig.

Dank der weichen PU-Oberfläche wird zudem der Boden geschont. Wenn auch auf Kosten der Optik, denn das Material zieht Staub und Schmutz magisch an.

Allgemein liegt die Verarbeitungsqualität auf sehr hohem Niveau und wird dem recht hohen Preisschild absolut gerecht. Hier gibt es absolut nichts zu beanstanden. Die Nähte sind sauber verarbeitet, der Rahmen aus Stahl fühlt sich enorm robust an und dürfte auch dauerhafter Belastung problemlos Standhalten.

Auch der Sitzkomfort des Secretlab Titan Evo 2022 Series kann überzeugen. Im Falle des von uns getesteten XL-Modells ist die Höhe um insgesamt 9,5 cm zwischen 46 cm und 55,5 cm anpassbar. Die Rückenlehne kommt auf eine Länge von 89 cm, sowie eine Breite von 56 cm. Damit ist sie vier Zentimeter länger und 3 cm breiter als bei der normalen Größe.

Auch die Sitzfläche fällt mir 49 cm bzw. 58 cm inklusive der erhöhten Seitenteile nochmals 2 cm größer aus, womit sich der Gaming-Stuhl auch bestens für breitere Hintern und größere Menschen eignet. Die empfohlene Größe der XL-Variante liegt zwischen 181 und 205 cm, belastbar ist er bis zu einem Gewicht von maximal 180 kg.

Doch keine Sorge: Selbst, wer die geforderte Minimalgröße nicht ganz erreicht, findet sehr bequem im Gaming-Stuhl Platz.

Die Wippmechanik, die mithilfe eines Hebels an der linken Unterseite arretiert oder freigegeben werden kann, weiß zu gefallen. Besonders, da sie sich auch auf halbem Weg feststellen lässt, um die Position zu arretieren. Etwas schade jedoch, dass der Hersteller auf eine Synchronmechanik verzichtet, bei der Rückenlehne und Sitzfläche den Winkel zueinander beim Wippen verändern. Dafür überzeugt der Widerstand, dank dem die Wippfunktion nicht zu leicht- und nicht zu schwergängig ist. Der Widerstand lässt sich natürlich anpassen.

Mithilfe eines zweiten Hebels an der linken Seite lässt sich der Gaming-Chair zudem mithilfe der Klasse-4-Hydraulik in der Höhe verstellen, sowie mit dem Hebel direkt an der Seite der Sitzfläche neigen. Bis zu 165 Grad nach hinten sind möglich, womit du dich fast in eine liegende Position begeben kannst.

In Kombination mit dem herrlich bequemen Nackenkissen, der festen Polsterung und der exzellenten Lordosenstütze ist das Entspannung pur. Zumal die vordere Kante der Sitzfläche minimal angeschrägt nach hinten verläuft, was zusätzlich den Druck von den Oberschenkeln nimmt. Dies erlaubt zudem, die Füße bequemer unterhalb der Sitzfläche zu positionieren, wenn du gerne so sitzt, wirst du dieses Detail zu schätzen wissen.

Besonders gut gefällt mir die innovative, fest verbaute Lordosenstütze, die sich mithilfe je eines Drehreglers auf der linken und der rechten Seite nicht nur in der Höhe, sondern auch hinsichtlich ihres Winkels anpassen und so an die individuelle Rückenform anschmiegen lässt.

Secretlab nennt dieses Feature L-ADAPT Lendenwirbelstütze, das wir in ähnlicher Form bereits aus dem Backforce One Plus (unser Test) kennen. Mit einem netten Bonus, dass die darin befindlichen beweglichen Scharniere sich auch nach links und rechts deiner Wirbelsäule anpassen können.

Der Effekte ist in der Praxis nicht so ausgeprägt, wie das nun klingt. Spüren tust du das aber allemal, wenn du dich auf dem Stuhl sitzend minimal nach links oder rechts bewegst. Alles in Allem neben dem Backforce One Plus die in unseren Augen aktuell beste Lordosenstütze, die in einem Gaming-Stuhl zu finden ist.

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Auch die 4D-Armlehnen gefallen mir, bis auf die bereits angesprochene Wackeligkeit, ausgesprochen gut und sind weder zu hart, noch zu weich. Dafür aber ordentlich breit und derart umfangreich anpassbar, dass hier garantiert jeder seine bevorzugte Position findet.

Allgemein rangiert der Sitzkomfort des Secretlab Titan Evo 2022 Series auf sehr gutem Niveau. Das Bezug aus NEO Hybrid-Kunstleder fühlt sich tatsächlich so an und sieht auch so aus wie echtes Leder. Zudem soll es 12-mal strapzierfähiger sein als normales PU-Leder. Das können wir so noch nicht vollends bestätigen, robust und vor allem erstaunlich schmutzabweisend ist es aber allemal.

Die Polsterung fällt relativ hart aus, woran man sich erst einmal gewöhnen muss. Ich persönlich finde das aber sehr angenehm. Etwas weicher dürfte aber vermutlich die Variante aus Stoff daherkommen.

Mit dem Secretlab Titan Evo 2022 Series hat der Hersteller zweifelsohne seinen bislang besten Gaming-Stuhl erschaffen, der seinem recht hohen Preis mehr als gerecht wird. Viel zu kritisieren habe ich, mal abgesehen von den etwas wackeligen Armlehnen und der fehlenden Synchronmechanik, nicht.

Dafür besticht der Gaming-Chair durch einen schlicht herausragenden Sitzkomfort, eine hochwertige Verarbeitung und einige wirklich kluge Details. Die Lordosenstütze gehört zu den besten, die aktuell im Premium-Segment zu finden sind. Zudem gefallen mir die angenehme Wippfunktion und die Neigung um 165 Grad.

Die Hot-Swap-fähigen 4D-Armlehnen und das magnetische, gekühlte Nackenkissen sind schlicht eine geniale Idee, während der hochwertige Bezug problemlos lange Jahre durchhalten dürfte. Und auch hinsichtlich der Individualisierbarkeit macht Secretlab niemand etwas vor. Denn mehr Polsterungen, Designs und Optionen bietet kein anderer Hersteller.

Wenn du also bereit bist, den recht hohen Preis zu bezahlen, wirst du mit dem Secretlab Titan Evo 2022 Series hervorragend bedient. Bedenken solltest du lediglich, dass dein Rücken dir einen Gaming-Stuhl mit Synchronmechanik mehr danken wird, da er dann aktiv arbeiten muss und die Muskeln besser erhalten bleiben.

Edler, hochwertiger und in mehreren Bereichen innovativer Gaming-Stuhl, der seinem hohen Preis mehr als gerecht wird. Kritikpunkte muss man mit der Lupe suchen, Hut ab.

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Über die vergangenen Jahre hat sich Hersteller Secretlab unter den bekanntesten und besten Gaming-Stuhl-Herstellern einen Namen gemacht. Bereits im Jahr 2020 veröffentlichte das Unternehmen mit dem Titan einen Gaming-Chair, der mit Preisen überhäuft und von E-Sports-Profis regelrecht vergöttert wurde. Diesen legt man nun in einer aktualisierten Version neu auf. Ob sich das Upgrade lohnt und … (Weiterlesen...)

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