20 Ikea-Möbel im Test - ÖKO-TEST

2021-12-13 10:31:48 By : Mr. Daniel Xing

Besonderes Bauen und Wohnen | Kategorie: Bauen und Wohnen | 15.11.2013

Die meisten Haushalte haben mindestens ein Ikea-Möbelstück. Wir wollten wissen, wie die Qualität der beliebten und günstigen Regale, Stühle, Betten, Schränke und Tische ist.

Viele beschäftigen sich mit der Frage, inwieweit die günstigen Ikea-Möbel gesundheits- oder umweltschädlich sind. ÖKO-TEST beobachtet die Produkte daher seit vielen Jahren kritisch und hat auch immer wieder Möbel und andere Artikel aus dem Sortiment getestet.

So haben wir vor 25 Jahren die vielen PVC-Produkte im Katalog angeprangert. Ikea fand den umweltschädlichen Kunststoff damals noch super, da er vielseitig einsetzbar, sehr elastisch und pflegeleicht ist. Im nächsten Katalog verzichtet Ikea allerdings auf PVC – aber nur das Wort Papier ist bekanntlich geduldig. Aus einer PVC-Beschichtung wurde eine "Kunststoffbeschichtung" und aus PVC-Fliesen wurden "Vinylplatten" ohne merkliche Veränderung. Aber schon 1991 gab es eine echte Abkehr von PVC - außer bei Kabeln. Leider nicht stimmig, denn im März 2013 haben wir die Wickelauflage Gullunge getestet, die mit dem umstrittenen Kunststoff beschichtet ist; es war mit PAKs und phosphororganischen Verbindungen kontaminiert. Ikea hat sie jedoch sofort vom Markt genommen und bietet aktuell keine Wickelauflage an.

Fast 140 Ikea-Produkte haben wir mittlerweile auf den Prüfstand gestellt: rund 25 Möbelstücke, Teppiche und Bodenbeläge, rund 60 Produkte für Kinder – Möbel, Bettwaren/Matratzen, Spielzeug – und knapp 20 Matratzen und Bettdecken für Erwachsene. Es gibt auch Produkte aus dem Ikea-Gemischtwarenladen, darunter Farben und Lasuren, und sogar ein Café, Kekse, Eis und Duschcremes.

Bereits Ende der 1980er Jahre berichteten wir erstmals über übermäßige Formaldehyddämpfe aus den Möbeln, da Kunden über Beschwerden wie Brennen, Augenjucken und Husten klagten. Ikea argumentierte damals, dass die Produkte den schwedischen Grenzwert für Spanplatten entsprachen, dies aber ausreichte, um die Raumluft übermäßig zu belasten. Erst drei Jahre später kochte das Thema durch einen Billy-Test des Stern-Magazins wieder hoch.

Die Dämpfe blieben auf der Tagesordnung: Fertigparkett, Laminat und einige Möbel, die wir im Jahr 2000 untersuchten, gaben Formaldehyd ab, darunter auch das Billy-Regal. Auch die Küchenmöbel, die wir drei Jahre später getestet haben, belasteten die Raumluft. Und im letzten Sitzsack-Test (ÖKO-TEST-Magazin 9/2013) haben wir festgestellt, dass zu viel bedenkliches Styrol aus der Füllung des Skoghall Sitzsacks entwich. Auch Matratzen für Erwachsene erhielten aufgrund des enthaltenen Schadstoffcocktails zunächst schlechte Noten. Die Sultan Hamnö Matratze wurde sogar zurückgerufen, weil sie die internen Grenzwerte nicht erfüllte. Bei den jüngsten Tests waren die Isomatten jedoch nahezu frei von Schadstoffen, und es gab eher Punkteabzüge aufgrund des Praxistests.

Erfreulich ist, dass die Ikea-Kinderprodukte in unseren Tests mit einem Notendurchschnitt von rund 2,5 besser abschneiden als die anderen Produkte. Vor fast zehn Jahren haben wir ein Kinderzimmer, wie es auf den Katalogseiten abgebildet war, mit allem drum und dran getestet...

Diese erhalten Sie in digitaler Form

10 Seiten, Seiten 110 - 119 in Sonderbauen und Wohnen vom 15.11.2013

Für unseren Ikea-Möbeltest wollten wir die wichtigsten Möbelstücke für Wohn- und Schlafzimmer dabei haben: Stühle, Tische, Sessel, Sofas, Regale, Schränke, Kommoden, Betten, Teppiche. Wir haben Klassiker und Bestseller ausgewählt, das Billy Regal, der Pax Schrank, die Malm Kommode, der Poäng Sessel durften nicht fehlen. Neben den Klassikern haben wir uns auch für neuere oder ganz neue Produkte wie den Stockholm Chair entschieden. Auch als Kinderzimmermöbel gibt es die Stuwa Kommode.

Da viele Möbel hauptsächlich aus verleimten Hölzern und Holzwerkstoffen bestehen, interessiert vor allem, inwieweit sie Formaldehyd oder flüchtige organische Verbindungen (VOC) emittieren und damit die Raumluft belasten. Außerdem wurden die Farben und Lacke auf problematische Bestandteile wie Weichmacher und umstrittene halogenorganische Verbindungen untersucht. Die Stoffe der Polstermöbel hingegen lassen sich mit bedenklichen Farbstoffen einfärben; Im Fokus stehen vor allem aromatische Amine, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Die Labore prüften auch, inwieweit problematische Stabilisatoren, Weichmacher, Flammschutzmittel oder Stoffe mit antimikrobieller Wirkung für die Polsterung verwendet wurden.

Die Möbel werden anhand ihrer Inhaltsstoffe bewertet, die nachgewiesenen Schadstoffe führen zu negativen Punkten. Wir haben alle Möbel aufgestellt, aber die Anleitung und die Schwierigkeiten nicht bewertet. Einen Produktionsfehler mit falschen Bohrungen halten wir jedoch nicht für vertretbar, da der betroffene Stuhl nicht verwendet werden kann. Das ist einfach "schlecht".

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