Arbeitsplatten für die Küche: Granit, Holz, Keramik, Edelstahl? - [SCHÖNES WOHNEN]

2021-12-13 10:31:54 By : Ms. Vickie Mao

Küchenarbeitsplatten sollten robust und hitzebeständig, resistent gegen Feuchtigkeit und Flecken sowie leicht zu reinigen sein. So weit, so offensichtlich. Doch das ist noch lange nicht alles, worauf Sie bei einer neuen Küchenarbeitsplatte achten sollten. In den meisten Küchen befindet sich die Arbeitsplatte noch zwischen Spüle und Kochfeld. Da ist nie viel Platz. Die AMK (Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche eV) empfiehlt eine Mindestbreite von 90 cm zwischen Kochfeld und Spüle „und eine Arbeitsplattentiefe von mindestens 60 cm, damit alle Küchenarbeiten reibungslos erledigt werden können“. Natürlich ist immer mehr möglich, im Idealfall sollte es nicht weniger sein, „zumal auch genügend zusätzlicher Stauraum in die Planung mit einzuplanen ist; zum Beispiel für häufig genutzte Tassen und Gläser oder für Lieblingskräuter, Gewürze und Öle, die verwendet werden jeden Tag“, sagt die AMK.

Arbeitsplatten haben nicht nur eine praktische Funktion, sie bestimmen auch maßgeblich das Erscheinungsbild der Küche. Dekore und Materialien sollten zur Kücheneinrichtung passen und sind daher wichtige Faktoren bei der Wahl der richtigen Arbeitsplatte.

Eine Arbeitsplatte aus Beton bringt mit ihrer rauen Oberfläche Loft-Charme in die Küche und ist zudem kratzfest. Allerdings ist das Material sehr schwer und daher nur für stabile Unterkonstruktionen geeignet.

Schutz und Pflege: Bei Betonarbeitsplatten ist es sinnvoll, die Oberfläche zu schleifen und zu polieren, da dies die Poren des Materials verschließt und die Arbeitsplatte leichter zu reinigen ist. Darüber hinaus schützen Sie das Material durch Versiegeln mit Öl oder Naturwachs, müssen diese Behandlung jedoch öfter auffrischen. Eine synthetische Versiegelung hingegen bietet dauerhaften Schutz vor Flecken – auch Fett und grobe Verschmutzungen können der Platte dann nichts mehr anhaben. Dadurch wirkt der Beton jedoch weniger rau und fühlt sich weicher an.

Bei Arbeitsplatten aus Naturstein können Sie zwischen Granit, Marmor und Schiefer wählen – Steine, die edel wirken und ein individuelles Oberflächenmuster sowie eine große Farbauswahl bieten, aber auch ihren Preis haben. Wer eine Granitküche kaufen möchte, muss für eine Arbeitsplatte rund 250 Euro pro Meter einkalkulieren. Ein großer Vorteil: Natursteine ​​sind unempfindlich gegen Hitze, Schnitte und Kratzer, Wasser kann ihnen meist nichts anhaben.

Besonders robust: Granit. Es hält Temperaturen von bis zu 600 Grad stand und ist besonders unempfindlich gegen Flecken und Kratzer. Zudem ist die glatte Oberfläche des Steins sehr pflegeleicht.

Marmor ist etwas weicher und daher anfälliger für Kratzer und andere Beschädigungen und auch empfindlicher gegen Flecken, da er leichter Flüssigkeit aufnimmt und auch empfindlicher gegen Säuren ist als Granit.

Selbst Schiefer kann die Härte von Granit nicht erreichen und ist anfällig für Kratzer. Manchmal können sogar Stücke aus dem Material platzen. Schiefer wird meistens gebrochen und nicht geschliffen, wodurch eine unebene Oberfläche entsteht - unpraktisch für die Handhabung von Schneidebrettern.

Bei der Wahl des Dekors sollte man darauf achten, dass Naturstein in Schwarz und Grau in kleinen Küchen und bei dicken Arbeitsplatten sehr kühl und besonders dominant wirken kann, fein gemusterte Granitplatten mit vielen Farben hingegen schnell für Unruhe sorgen.

Noch nicht so bekannt, aber immer beliebter für Küchenarbeitsplatten aus Naturstein: K-Proof. Dabei handelt es sich um ein Imprägnierverfahren, das erstmals 2017 auf der Messe „Living Kitchen“ in Köln vorgestellt und speziell für Quarzit entwickelt wurde. Der Vorteil gegenüber anderen Küchenarbeitsplatten aus Naturstein: Mit K-Proof verarbeitete Arbeitsplatten müssen angeblich nur einmal imprägniert werden und danach nie wieder - hohe Hitze-, Stoß- und Kratzfestigkeit sowie leichte Reinigung und vor allem Flecken- widerstandsfähige Eigenschaften gegen Lebensmittel wie Öl, Wein, Essig und Kaffee inklusive. Zudem gelten mit K-Proof verarbeitete Arbeitsplatten als nicht ganz so dominant im Design und punkten mit ruhiger und leichter Struktur.

Schutz und Pflege: Alle Natursteine ​​sind säureempfindlich und bekommen daher schnell Flecken, z. B. von Obst. Verwenden Sie daher zur Reinigung der Oberfläche auch säurefreie Reiniger – am besten eignen sich spezielle Reiniger für Natursteine. Natursteine ​​nehmen Flüssigkeiten schnell auf, daher sollten Öl- und Wasserflecken schnell entfernt werden. Wer sich vor Flecken schützen möchte, kann die Platte mit einem Natursteinpflegemittel imprägnieren.

Holz bringt Natürlichkeit in die Küche, wärmt optisch und schafft eine wohnliche Atmosphäre. Allerdings sind auch harte Holzarten nicht sehr robust, schwere Töpfe und Pfannen können Dellen, Küchenmesser und andere scharfkantige Gegenstände hinterlassen. In den entstandenen Rissen können sich Bakterien ansammeln. Deshalb: Niemals direkt auf der Arbeitsplatte schneiden. Holz ist nur bedingt hitzebeständig; heiße Töpfe verfärben sich schnell oder brennen sogar. Außerdem neigt das Material zu Flecken und quillt bei eindringender Feuchtigkeit schnell auf. Davor können Sie sich schützen, indem Sie alle Fugen gut abdichten – insbesondere im Bereich von Spüle und Kochfeld.

Schutz und Pflege: Um das Naturmaterial haltbarer zu machen, kann es entweder mit Öl imprägniert oder mit einem Speziallack versiegelt werden, wobei letzterer die natürliche Haptik des Materials entfernt und der dadurch entstehende Glanzeffekt das Holz auch weniger natürlich wirken lässt . Wenn die Arbeitsfläche geölt ist, sollte der Schutz regelmäßig erneuert werden, damit das Holz schön bleibt. Geöltes Holz hat den Vorteil, dass die Platte bei Flecken und kleineren Beschädigungen einfach abgeschliffen werden kann – auch ein Vorteil gegenüber Arbeitsflächen aus anderen Materialien.

Corian ist ein Kunststein, der zu einem großen Teil aus dem Mineral Aluminiumhydroxid und Acrylharz besteht und sich durch eine seidige Oberfläche auszeichnet. Das Material wird in Form gegossen und ist somit sehr variabel einsetzbar – zum Beispiel in Form einer Arbeitsplatte, die nahtlos in die Spüle übergeht. Corian ist härter als Holz, jedoch sollten zum Schneiden auf Corian-Arbeitsplatten immer Küchenbretter verwendet werden, da sonst Kratzer auf der Oberfläche entstehen. Auch Corian ist nur temporär hitzebeständig; heiße Töpfe und Pfannen dürfen nicht auf die Arbeitsplatte gestellt werden. Corian ist in mehr als 100 Farben erhältlich und kann auch transluzent gemacht werden – ideal für alle, die in ihrer Küche mit Lichteffekten spielen möchten.

Schutz und Pflege: Corian ist nicht porös, daher ist eine Oberflächenversiegelung der Arbeitsplatte nicht erforderlich. Zudem ist das Material sehr pflegeleicht. Damit die Oberfläche lange schön bleibt, entfernen Sie Flüssigkeiten und Fett mit einem feuchten Tuch und einem milden Reinigungsmittel und Wasser – geeignet sind beispielsweise Reinigungsmittel auf Ammoniakbasis, milde Scheuermilch oder herkömmliche Haushaltsreiniger.

Quarzkomposite wie Zodiaq oder Silestone bestehen zu 93 Prozent aus Quarz, der durch Farb- und Dekorationsmaterialien wie Glas oder Spiegelstücke ergänzt und mit Acrylharz auf Platten geklebt wird. Quarzkomposite können in vielen verschiedenen Dekoren hergestellt werden. Durch den hohen Quarzanteil ist das Material sehr kratzfest, sodass Messer normalerweise die Arbeitsplatte nicht beschädigen können. Da Quarzkomposite nicht porös sind, dringen Flüssigkeiten und Keime nicht in die Arbeitsplatte ein – sehr vorteilhaft für die Küchenhygiene. Obwohl das Material hitzebeständig ist, sollte heißes Kochgeschirr nicht direkt auf die Arbeitsplatte gestellt werden, da sehr hohe Temperaturen die Oberfläche irreparabel beschädigen können.

Schutz und Pflege: Im Gegensatz zu Naturstein dürfen auf Quarzkomposit-Arbeitsplatten keine Imprägniermittel aufgetragen werden, da diese an der Oberfläche verbleiben und dort Flecken bilden. Verwenden Sie zur Reinigung niemals aggressive Mittel wie Abflussreiniger oder Backofenreiniger. Auch Flusssäure, Natronlauge oder Lackentferner sind schädlich für das Material – ebenso wie alkalische Reinigungsmittel mit einem pH-Wert über zehn.

Eine spiegelnde Glasoberfläche in der Küche mit transluzenter Optik passt zu einer modernen Innenarchitektur. Glas ist sehr hitzebeständig, aber das Material ist anfällig für Kratzer. Auf der transluzenten Oberfläche sind Wasserflecken und Fett schnell zu erkennen, weshalb eine Glasarbeitsplatte sehr pflegeintensiv ist.

Pflegeleicht, härter als Holz und preiswert – das sind die Vorteile von Kunststoff-Arbeitsplatten. Sie sollten jedoch niemals direkt auf einer Arbeitsplatte aus Kunststoff schneiden, da dies die Oberfläche zerstört. Arbeitsplatten aus Kunststoff sind hitzeempfindlich – verwenden Sie unbedingt Untertassen. Bei Kunststoff-Arbeitsplatten befindet sich meist Pressspan unter der obersten Kunststoffschicht, achten Sie also darauf, dass sich an den Fugen der Arbeitsplatte kein Wasser ansammelt, da das Holz aufquellen kann, wenn Feuchtigkeit in die Arbeitsplatte eindringt. Arbeitsplatten aus Kunststoff gibt es in vielen verschiedenen Dekoren.

Unter den Küchenarbeitsplatten nimmt das Material „Dekton“ eine Sonderstellung ein, da es mit keinem anderen neuen Material wie Corian oder Quarzkompositen zu vergleichen ist. Dekton wird ausschließlich von der Firma Cosentino hergestellt. Dazu werden Rohstoffe, wie sie bei der Herstellung von Glas- oder Porzellanoberflächen verwendet werden, zunächst mit 25.000 Tonnen kaltgepresst. Anschließend werden diese Platten im Ofen gesintert – was gleichbedeutend mit dem „Ausbacken“ der Platten ist. Ein anschließender Polierprozess sorgt für geschlossene Oberflächen, denen weder Hitze noch scharfe Gegenstände etwas anhaben können. Dekton-Arbeitsplatten sind zudem gegen Flecken, UV-Licht und Wasser geschützt. Das Material ist in Stärken von 0,8 bis 3 cm erhältlich und hat sowohl schlichte als auch individuelle Optiken wie Holz.

Schutz und Pflege: Durch die Herstellung von Dekton ist die Oberfläche des Materials extrem dicht, robust und widerstandsfähig. Eine gezielte Pflege ist daher nicht erforderlich. Allerdings sollten Sie die Oberfläche nicht mit einem Metallschwamm abreiben, wenn die Oberfläche noch eine Hochglanz-Oberfläche erhalten hat (Serie „XGloss“). Die dichte Oberfläche würde mit dem Schwamm wieder aufgeraut. Der Glanz könnte verschwinden.

Keramik ähnelt aufgrund ihrer Zusammensetzung aus Sand, Feldspat, Ton und mineralischen Oxiden dem Granit, ist aber ein künstlich hergestellter Stein, der unter Druck und hohen Temperaturen gebrannt wird. Keramik-Arbeitsplatten sind robuster als solche aus Granit und besonders kratzfest und hitzebeständig. Keramik ist säureunempfindlich und schmutzabweisend, da das Material durch seine geschlossene Oberfläche praktisch keine Flüssigkeiten aufnimmt. Aus diesem Grund ist das Material äußerst hygienisch. Keramik lässt sich in sehr dünnen Platten herstellen und sieht dadurch sehr leicht aus. Das Material ist zudem in vielen verschiedenen Farben und Mustern erhältlich und somit mit vielen Kücheneinrichtungen kompatibel. Eine Keramikplatte ist jedoch vergleichsweise teuer.

Schutz und Pflege: Keramik ist besonders pflegeleicht und lässt sich mit allen gängigen Mitteln reinigen. Da das Material chemikalienbeständig ist, können auch säurehaltige Reinigungsmittel zur Reinigung verwendet werden.

Keramische Küchenaccessoires im SCHÖNER WOHNEN Shop

In Großküchen werden häufig Edelstahl-Arbeitsplatten verwendet, da sie hygienisch und sehr hitzebeständig sind. Sie sind jedoch anfällig für Kratzer und Wasser, Fett und andere Flüssigkeiten hinterlassen schnell Spuren. Dies ist ein Nachteil in einer Standardküche, in der Ästhetik genauso wichtig ist wie Funktionalität.

Schutz und Pflege: Edelstahl-Arbeitsplatten können mit Seifenlauge gereinigt werden, es gibt aber auch spezielle Edelstahl-Reiniger. Kleinere Kratzer können mit Scheuermilch entfernt werden.

© G+J LIVING Digital GmbH