Crange: Eine Tauschbörse für die Pins vom Fritz | halloherne.de - lokal, aktuell, online.

2022-09-10 01:09:17 By : Ms. Doris Dan

Eine weitere lieb gewonnene Tradition der Cranger Kirmes: Das Sammeln der Fritz-Pins. Seit 1996 gibt es in jedem Jahr einen Ansteckpin des Kirmesmaskottchen Fritz – auch in Zeiten der Pandemie, als die Kirmes nicht stattfand. In diesen zwei Jahren ließen sich die 'Pin-Macher' etwas Besonderes einfallen: Im ersten Jahr der Pandemie gab es den Pin mit dem Masken-Fritzchen und im zweiten Jahr, da schaute der Fritz in eine Wahrsagerkugel. Die einen sagen, das ist an die uralte Jahrmarktstradition angelehnt, aber andere behaupten auch, der Fritz schaut in die Kristallkugel, um zu sehen, wann die kirmeslose Zeit endlich endet.

Wie dem auch sei, der Fritz-Pin ist das beliebteste Andenken an den Rummel auf Crange und erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Viele Sammler haben sich manche Ausgabe sogar in doppelter Ausführung gekauft, damit sie ein Tauschobjekt zur Verfügung haben. Da bei manchen Sammlern die Pin-Reihe nicht ganz vollzählig ist, suchen sie Gleichgesinnte, mit denen sie die Pins tauschen können. Aber wie findet man diese Menschen?

Hier hatte Mondritter Gerd Herzog die zündende Idee. Er gründete die Cranger Kirmes Pin Tausch- und Verkaufsbörse. Damit scheint er einen Nerv getroffen zu haben, denn die Gruppe hat im Augenblick (Stand 8.8.2022) 378 Mitglieder. So hat Herzog seine Sammlung komplettiert und besitzt jetzt alle Pins, die jemals herausgekommen sind. Dazu zählt er auch die Gold- und Sonderpins, die zu Ostern (2021) und Weihnachten (2020) herausgekommen sind.

Die Mitgliederzahl ist laut Gerd Herzog aber noch steigerungsfähig, er sagt: „Es wäre schön, wenn wir bis zum Ende der Cranger Kirmes 500 Mitglieder hätten.“

Jeder Fritz-Pin ist so unterschiedlich und bunt wie die Kirmes: Mal hat Fritz ein Kirmesherz in der Hand, oder einen Paradiesapfel oder Zuckerwatte, und da Fritz für sein Leben gerne Karussell fährt, gibt es den Pin natürlich auf mit den verschiedensten Fahrgeschäften. Fritz auf dem Breakdance No.2, auf dem Riesenrad, im Autoscooter und im Jahr2019 stach Fritz mit dem Happy Sailor in See, diesen 24. Fritz-Pin gab es sogar in Gold und in einem schwarzen Schmucketui.

Weitere Fritz-Artikel sind Tasse, Schlüsselanhänger, Radiergummi oder die Baumwolltasche mit langen oder kurzen Henkeln oder auch der Fritz-Pin als Kühlschrankmagnet.

Mit dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) seit dem Jahr 2016 die sprachliche Bildung als Teil der Qualitätsentwicklung in der Kinderbetreuung. Das Programm richtet sich vornehmlich an Kitas mit Kindern, die einen erhöhten sprachlichen Förderbedarf haben und holt auch Erzieher und Eltern mit ins Boot. Gefördert wird die sprachliche Bildung im frühkindlichen Bereich, davon profitieren vor allem Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist - aber nicht nur. Die sprachlichen Defizite (als Folge der Pandemie) betrifft auch viele Kinder mit Deutsch als Muttersprache. Das Programm gilt als äußerst erfolgreich. Doch mit dem Erfolg ist bald Schluss, da das Förderprogramm mit dem Jahr 2022 endet. Damit stehen die Sprach-Kitas vor dem Aus. Der Grund: In dem von der Ampel-Koalition verabschiedeten Entwurf des Bundeshaushalts 2023 ist kein Geld für das Sprach-Kita-Programm und damit für die Kleinsten unserer Gesellschaft vorgesehen. Dieser Entwurf bedeutet allerdings noch nicht das hundertprozentige Ende der Sprach-Kitas. Der Bundestag wird den Entwurf in den nächsten drei Monaten bis zur Verabschiedung Ende November diskutieren und dann endgültig verabschieden. Mit einer Petition, die im Bundestag eingereicht wurde, wird die Weiterführung des Programms ab 2023 gefordert. Die Petition läuft online noch bis Dienstag, 20. September 2022. Wer seine Unterschrift postalisch einreichen möchte, der muss dafür Sorge tragen, dass sie bis zum 15. September 2022 dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages vorliegt. Deutschlandweit ist jede achte Kita eine Sprach-Kita. In Herne gibt es 21 Sprach-Kitas, neun davon sind städtische Kindertagesstätten. In allen Herner Kitas arbeiten zusätzliche Pädagogen, Logopäden und andere Fachkräfte, die die Kinder auf vielfältigste Art in ihrer sprachlichen Entwicklung unterstützen. Diese zusätzlichen Fachkräfte, die alle aus dem Bundesprogramm bezahlt werden, haben sich seit Bestehen des Programms weitergebildet und sich ständig ausgetauscht. Dabei wurden sie von den geschaffenen Fachberatungsstellen unterstützt. Im Sommer nun wurde dem Jugendamt vom BMFSFJ mitgeteilt, dass das Projekt eingestellt wird. In den Kitas sind deshalb Sorgen und Ärger groß. Dass das erfolgreiche Programm jetzt eingestampft werden soll, lässt großen Ärger aufkommen. In den 21 Herner Sprach-Kitas, wurden seit der Programm-Beteiligung rund 4.000 Kinder in ihrer frühkindlichen sprachlichen Bildung gefördert und auch die Eltern wurden mit ins Boot geholt. Durch diese Förderung wurden die Bildungschancen all dieser Kinder deutlich verbessert. Das Aus bedeutet nun auch, dass die zusätzlich eingestellten Mitarbeiter ihr Arbeitsfeld verlassen müssen und dass die Beteiligung der Eltern reduziert werde. Ayla Erdem, Einrichtungsleitung Familienzentrum Kinderwelt Herne-Eickel, sagt im Gespräch mit halloherne: „Dass das Programm irgendwann ausläuft, das war ja durchaus absehbar. Aber warum jetzt? Warum zu diesem Zeitpunkt?“ Gerade jetzt, wo das System der Kitas auch durch die Belastungen nach der Pandemie am Limit laufe, sollen aufgebaute Strukturen hinten rüber fallen. Und weiter sagt sie: „Wir können und müssen sicher in vielen Bereichen sparen. Aber: An der Förderung unserer Kinder darf nicht gespart werden." „Wir stehen im ständigen Austausch und Gespräch mit unseren Fachkräften und haben uns ganz viele Situationen und Konzepte überlegt, wie wir unsere Kinder am besten fördern können. Dazu haben wir mit unserer Fachkraft zum Beispiel auch eine Sprachlehrstrategie für die Hosentasche erarbeitet, die alle unsere Mitarbeiter bekommen", erzählt Ayla Erdem. Darauf ist vermerkt, wie am besten mit den Kindern gesprochen wird, um Sprache ganz nebenbei zu vermitteln. Christine Milk, von der Fachberatung der Stadt Herne für das Bundesprogramm Sprach-Kitas: „Eine Sprach-Kita bedeutet viel mehr als nur Sprachförderung. Es geht auch um Respekt. Natürlich geht es darum, die Kinder sprachlich fit zu machen. Aber das Programm fußt auf mehreren Säulen: Es geht um alltagsintegrierte Bildung, um Inklusion, um die Zusammenarbeit mit den Familien und als Letztes auch darum, die Medienkompetenz zu fördern." Hier hätten sich die Sprach-Kitas als Vorreiter abgehoben und dazu die Sonderzahlung „Aufholen nach Corona“ genutzt. Mit dem Geld fanden Schulungen statt, wurden Bücher angeschafft und wurde die Digitalisierung der Kitas gefördert. „Alle Kitas haben in den vergangenen Jahren Strukturen geschaffen, die dazu beitragen, dass unsere Kinder in ihrer sprachlichen Bildung unterstützt werden und so auch eine gute Inklusionsarbeit möglich ist. Ein Aus zerstört dies alles.“ Die Kita-Mitarbeiter, Bildungsgewerkschaften, Eltern, Wissenschaftler, Verbänden und Organisationen kritisieren die Entscheidung, das Bundesprogramm auslaufen zu lassen aufs Schärfste und nennen es unisono einen fatalen Fehler, der sich spätestens in einigen Jahren rächen wird. Sonja Gruel, Fachkraft einer städtischen Kita: „Ein Ende des Sprach-KiTa Projekts bedeutet den Verlust von wichtigem pädagogischen Fachwissen, den Wegfall eines jahrelang gewachsenen Netzwerks sowie ein Verschwinden kompetenten Fachpersonals. Aufgrund einer häufig dünnen Personaldecke werden die Mitarbeiter in den Einrichtungen die Lücken nicht füllen können, selbst wenn sie die Qualifikation und die Kompetenz haben, da ihnen schlichtweg die Zeit fehlt. Für die Bildungslandschaft in Herne, aber auch in ganz Deutschland heißt das, dass die notwendige sprachliche Förderung in Kindertageseinrichtungen nicht mehr auf dem bestehenden Niveau fortgeführt werden kann. Gerade die Kinder, die ohnehin schlechtere Bildungschancen haben, werden erneut benachteiligt.“ Sprach-Kitas der Stadt: Kita Am Weustenbusch, Kita Drögenkamp, Kita Lerchenweg, Kita Königin Luise, Kita Hofstraße, Kita Horsthauser Straße, Kita Langforthstraße, Kita Unser-FritzStraße und Kita Florastraße. Sprach-Kitas anderer Träger: Kita St. Laurentius (kath. Kirche), Kita Kinderwelt Herne-Eickel und Familienzentrum Kinderwelt Herne-Mitte (PlanB), Kita Regenbogenland, Kita Däumling, Kita Wilde Wiese, Kita Phantasie, Kita Europagarten (Lebenshilfe), Kita Unterm Regenbogen, Kita Bertakids (ev. Kirche), Kita Gelsenkircher Straße und Kita Breddestraße (Awo).

Innenminister Herbert Reul hat für Freitag, 9. September 2022, aus Anlass des Todes Ihrer Majestät Königin Elizabeth II., Trauerbeflaggung auf den Rathäusern und weiteren öffentlichen Gebäuden in Nordrhein-Westfalen angeordnet. Auch am Herner Rathaus ist die Fahne auf halbmast gehisst. Königin Elisabeth II von England starb gestern, am Donnerstag (8.9.2022) im Alter von 96 Jahren.

Das Thema Energie: Da war doch was? Stimmt. Kaum ein aktuelleres und brisanteres Thema hätte sich die Volkshochschule für ihre neue Ausstellung im Haus am Grünen Ring aussuchen können. 19 Künstler des Herner Künstlerbundes zeigen von Freitag, 9. September, bis Freitag, 4. November 2022, dort 38 Werke, die auf verschiedene Art und Weise mit dem Thema zu tun haben. Offizielle Eröffnung ist am Freitag, 9. September 2022, um 19 Uhr. So nennt Natalie Dilekli, Programmbereichsleiterin der VHS-Galerie die neue Ausstellung „absolut zeitgemäß“, obwohl sie schon für 2021, anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers Joseph Beuys, geplant war. „Wir hatten das Thema frei in den Raum gestellt und da Energie so viele Facetten hat, hat jeder Künstler ganz individuell seine Interpretation davon umgesetzt“, so Dilekli. Die Auswahl der Werke habe eine Jury getroffen. Entstanden sind Zeichnungen, Malerei und Objekte über verschiedene Themenfelder, beispielsweise Energiequellen oder über spirituelle Lebensenergie. Viele der Werke sind sehr bunt, andere wiederum nur schwarz-weiß, einige haben eine Mischung erhalten. Manche sind reine Bilder, beispielsweise mit Öl auf Leinwand, andere sind Fotografien und es gibt eine Art Skulptur zu sehen. Helmut Kottkamp hat beispielsweise so eine abstrakte Figur aus Wasserschläuchen und -rohren erstellt, während Inge Weber maritime Motive mit Energie kombiniert hat - ein Werk zeigt ein Windrad, welches im Wasser steht, um das blaue Wasser drumherum sind bunte Farben verteilt. Reiner Glebsattel hat unter anderem einen Wasserfall gemalt, hinter dem zwei Strommasten stehen. Die Künstlerin Petra Katharina Engel mag es kleiner: In einer Badewanne, die nur rund 20 Zentimeter groß ist, liegen als Quelle der Energie zahlreiche Batterien. Wilhelm Tinnemann zeigt in weißen und grauen Tönen ebenfalls ein Windrad mit dem Titel „Die Zukunft hat begonnen". Tinnemann dazu: „Das ist genau das, was unsere Politiker derzeit diskutieren. Es ist ein aktuelles Thema, wie man die Energie in der Zukunft gewinnt und herstellt, dabei hat das Thema längst begonnen.“ Fotograf Günter Mottyll war für seine Bilder abends und nachts unterwegs, vor allem, wenn es vorher geregnet hat und so besondere Lichteffekte möglich sind. Er zeigt beispielsweise das Vonovia Ruhrstadion des VfL Bochum mit der fahrenden Straßenbahn davor, die blinkenden Neonlichter der Leuchtreklamen am Stadion, aber auch der Tankstelle gegenüber, sind seine Quelle der Energie. Heidrun Mottyll setzt sich mit dem Thema Ruhrgebiet auseinander: „Die Energie des Ruhrgebiets sind für mich die Menschen, auch wenn auf meinen Werken keine zu sehen sind“, hält sie fest. Neben quietschbunten Gemälden gibt es auch Portraits, als auch zwei Bilder von Bahtiyar Demircan, die stark an „Banksy“, ein unter einem Pseudonym arbeitenden britischen Streetart-Künstler, erinnern. Banksy ist bekannt für aufsehenerregende Aktionen. So zerstörte sich sein Werk „Girl With Balloon“ 2018 teilweise unmittelbar nach einer großen Auktion (Kaufpreis rund 1,18 Millionen Euro) mit einem im Rahmen versteckten Schredder. Demircan lässt ein Mädchen keinen Ballon hochhalten, sondern ein Herz. Wer die Ausstellung besuchen möchte, kann dies zu den gängigen Öffnungszeiten (Montag bis Freitag, 9 bis 20 Uhr) tun. In den Ferien gilt: Montag bis Donnerstag, 8:30 bis 12 und 13:30 bis 15:30 sowie Freitag 8:30 bis 12 Uhr.

Emscher-Lippe-Region. In der neuen Folge des Podcasts „Redefluss“ von Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) ist Bodo Klimpel zu Gast. Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von EGLV, diskutiert mit dem Ratsvorsitzenden des Lippeverbandes und Landrat des Kreises Recklinghausen, über langfristige und nachhaltige Stadtentwicklung im nördlichen Ruhrgebiet und Zukunftsstrategien des Kreises Recklinghausen. Ebenso Thema ist der Emscher-Umbau und welchen Stellenwert das „neue“ Leben am Wasser für die Menschen in der Region hat. Verfügbar ist der Podcast seit Donnerstag (8.9.2022) auf allen gängigen Plattformen sowie auf hier. In dem neuen Podcast-Format der Wasserverbände geht es um wichtige Zukunftsthemen der Region, die Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von EGLV, mit wechselnden Gästen diskutiert. Mit Bodo Klimpel spricht er über Fragen wie: Werden Recklinghausen und die umliegenden kleinen Städte in der Wahrnehmung vernachlässigt? Was zeichnet die Region rund um Recklinghausen aus? Welchen Stellenwert hat der Kultursektor im Revier? Und wie steht es um die Bildung? Ein weiteres Thema ist die langfristige und nachhaltige Stadtentwicklung. In einer Zukunftsstrategie hat der Kreis Recklinghausen dafür Ziele definiert. Bodo Klimpel erzählt, wie die Politik diesen Kurs unterstützt und worauf beim Klimawandel und dem ÖPNV geachtet werden muss. Der Emscher-Umbau und das neue blaugrüne Leben in unserer Region sind weitere Schwerpunkte.

In der UN-Behindertenrechtskonvention aus dem Jahr 2009 heißt es, dass Inklusion als gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen definiert wird. Dieser Zielsetzung hat sich neben zahlreichen anderen Ländern und Kommunen, auch die Stadt Herne verschrieben. Seit 2018 findet regelmäßig der Azubi-Inklusionstag im Technischen Rathaus statt. Nach einer zweijährigen Corona-Pause konnte er am Mittwoch (7.9.2022) endlich wieder stattfinden. In unterschiedlichen Selbsterfahrungsübungen konnten sich Azubis der Stadt und erstmals auch der Sparkasse versuchen, sich in die Lebenswirklichkeit vom Menschen mit Handicap hineinzufinden. So gab es an diesem Tag sieben verschiedene Stationen wie kognitive Einschränkungen, Erblindung, Gehörlosigkeit/Schwerhörigkeit, Gebärdensprache, Gehbehinderung, Alterssimulation und Barfuß-Sinnesparcours. „Wir wollen heute Auszubildende für das Thema Inklusion sensibilisieren. Auch wenn man als junger Mensch vielleicht denkt, es betrifft mich nicht, kann man schneller in solch eine Situation kommen, als einem lieb ist", sagte Tanja Hinz, Vertrauensperson der Stadt Herne. Gabriele Cybel, Inklusionsbeauftragte der Stadt Herne, verdeutlicht im Gespräch mit halloherne die Wichtigkeit dieses Tages: „Es ist eine ganz spannende Sache. Ich glaube, dass die Azubis dahingehend sensibilisiert werden, sich in Menschen mit Behinderungen hineinzuversetzen." So auch Azubi Christopher Gerwien, der sich am Blinden-Parcours versuchte. An der Station bekam er mit einer speziellen Brille die Augen verbunden und einen Blindenstock zur Hand. Bevor es jedoch losging, erklärte die städtische Mitarbeiterin Miriana Palermo, die seit ihrem zwölften Lebensjahr erblindet ist, wie er sich mithilfe des Stocks fortbewegen kann. Als fiktiver Blinder bekam Christopher die Aufgabe gestellt, ein fiktives Bußgeld zahlen zu müssen. Dafür musste er sich seinen Weg in die vierte Etage bahnen. Die Schwierigkeit lag hierbei darin, sich im Technischen Rathaus zurechtzufinden und den richtigen Raum für die Begleichung des Bußgeldes zu finden. „Ich fühle mich etwas hilflos und unsicher. Als ich jetzt gerade vor der Tür warten musste, kam ich mir vor wie abgestellt. Wäre ich jetzt alleine unterwegs, wäre es wahrscheinlich noch schwieriger", meinte der Azubi. Unterstützung auf seinem Weg zur Bußgeldstelle bekam er von seinen Kolleginnen Lisa Heide und Alice Kraft, die ebenfalls Azubis sind. „Man ist selbst etwas unsicher und will natürlich so gut es geht helfen, aber wir wollen ihm ja auch nicht die Selbstständigkeit nehmen", berichtete Lisa Heide. Nach der erfolgreichen Absolvierung der Station zeigte sich Christopher erleichtert. „Es ist schön, wieder sehen zu können und es war eine interessante Erfahrung, durch die man sich besser in die Situation hineinversetzen kann", so der Azubi. An der Station Hörbehinderung traf halloherne auf Philipp und Robin. Sie haben gerade ihre Zeit als 'Gehörlose' überstanden und verabschiedeten sich von Ohropax und Kopfhörern, mit denen die Schwerhörigkeit simuliert wurde. „Ich bin froh, dass wir die Aufgabe erledigt haben. Es war teilweise schon unangenehm. Ich habe ständig meinen eigenen Atem gehört", berichtete Philipp. Robin ergänzte: „Man nimmt Dinge einfach anders wahr. Vieles, was man sonst vielleicht gar nicht so beachtet." Ähnlich sah es auch Alexander, der sich neben dem Rollator auch in einem gerontologischen Testanzug zurechtfinden musste, der ihn in die Situation eines Seniors versetzen sollte. „Es ist schon ganz schön anstrengend und gar nicht so einfach, sich fortzubewegen", verriet er im Gespräch mt halloherne. Obwohl die Azubis durchweg froh waren, wenn sie ihre Aufgabe an den verschiedenen Stationen gemeistert haben und sie ihr 'Handicap' wieder ablegen konnten, merkte man, dass bei vielen dieser Tag noch nachhallen wird.

Der Moderator für „Kind und Verkehr“ und „Kinder im Straßenverkehr“ der Verkehrswacht Wanne-Eickel, Björn Harwardt, übergab am Donnerstag (8.9.2022) der evangelischen Kita Turmstraße eine klatschgelbe „Move it Box“. Gemeinsam mit Regina Striecker, der Leiterin des Familienzentrum, nahmen die Kinder der Kita die Box entgegen. „move it“ ist die praxiserprobte Antwort auf den Bewegungsmangel von immer mehr Kindern in den Kitas und Eingangsklassen der Grundschulen. Regelmäßige motorische Förderung mit „move it“ soll die Kinder in Kitas und Schulen beweglich und fit für die Anforderungen im Straßenverkehrmachen. "Eigentlich ist es einfach: Kontinuierliche Bewegung macht fit und selbstbewusst", sagt Björn Harwardt. In den kommenden Wochen wird er die Erzieherinnen der Kita Turmstraße zum Programm „move it“ ausführlich beraten und in den Umgang mit den Materialien einführen. Das ist Voraussetzung zum kostenlosen Erwerb einer „Move it Box“ von der Verkehrswacht Wanne-Eickel.

Weltweit fertigen circa 75 Millionen Menschen Kleidung an. Die meisten von ihnen sind Frauen und arbeiten zum großen Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen. Sie werden schlecht bezahlt, ausgebeutet und arbeiten unter einem hohen gesundheitlichen Risiko. Der Brand in der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch im Jahr 2013, bei dem über 1.000 Menschen starben, hat der westlichen Welt verdeutlicht, unter welchen prekären Bedingungen Menschen zum Teil in der Modeindustrie arbeiten müssen. Die Akteure der Fairen Woche wissen um die vielen Nachteile für viele Beschäftigte in der Modeindustrie und haben deshalb die Faire Woche 2022 unter das Motto 'Fair steht dir' gestellt. Insbesondere wollen sie sich in diesem Jahr mit dem Thema 'Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und nachhaltiges Wirtschaften in der textilen Lieferkette' beschäftigen. Bei einem Pressegespräch am Mittwoch (7.9.2022) erläuterten Nicola Henseler von Fairnica, Lina Eberlein vom Lighthouse Jugendzentrum, Christa Winger vom Weltladen Esperanza, Andrea Prislan vom Emschertalmuseum und Markus Heißler vom Eine Welt Zentrum die Vorhaben zur Fairen Woche 2022, die von Freitag bis Freitag, 16. bis 30. September 2022, stattfindet. In diesem Jahr beteiligen sich 25 Organisationen, Vereine und Unternehmen an der Woche. „Die Modeindustrie hat neben den vielen Nachteilen für die Beschäftigten auch enorme Umweltauswirkungen für uns alle", verdeutlichte Markus Heißler vom Eine Welt Zentrum und Koordinator der Fairen Woche die Intention für den diesjährigen Schwerpunkt. „Sie ist einer der größten Klimasünder, denn sie sorgt für 1,2 Milliarden Tonnen CO2. Das ist mehr als die internationale Luft- und Schifffahrt verbraucht.“ Den Auftakt gibt es am Donnerstag, 15. September 2022, ab 17 Uhr im Kulturzentrum Herne. Dort wird neben der Fairen Woche auch die Ausstellung 'Fairer Handel in Herne - Zehn Jahre Fairtrade-Stadt' durch Bürgermeisterin Andrea Oehler eröffnet. In der Ausstellung werden Herner vorgestellt, die sich auf unterschiedlichste Weise für einen Fairen Handel in der Stadt einsetzen. Eine von ihnen ist Christa Winger, die den drittältesten Weltladen in Deutschland betreibt. Für Winger ist es natürlich selbstverständlich, dass auch sie sich bei der Fairen Woche mit ihrem Weltladen Esperanza engagiert. So hat der Weltladen Esperanza am Freitag, 16. September 2022, durchgehend von 10 bis 18 Uhr geöffnet. „Unsere Kunden und Interessierte können Schokolade, Gebäck und Brotaufstriche probieren sowie den fair gehandelten Haranni Kaffee. Übrigens wurde der Name Haranni Kaffee von meinem Mann kreiert", so Winger. Recycelte Taschen aus Nylon- und Fischernetzen aus Kambodscha seien bei ihren Kunden sehr beliebt, verriet Winger, da sie extrem leicht und hochwertig verarbeitet wurden. Außerdem wird ab 14 Uhr der Herner Honig durch Lukas Fetten von der Stadtentwicklungsgesellschaft Herne zusammen mit dem Imker Tobias Büch überreicht. Es werden zwei Honigsorten geliefert. Zum einen der Frühlingshonig. Dieser sei süßer im Geschmack als der Sommerhonig, der etwas kräftiger schmecke. Die Bienenstöcke befinden sich auf dem Technischen Rathaus. „Im vergangenen Jahr war der Honig schon nach einer Woche ausverkauft", so Christa Winger. Außerdem wird Tobias Bülow afrikanische Rhythmen auf der Djembe vorspielen. Während der Veranstaltungsreihe wird es viele unterschiedliche Angebote rund um das Thema 'Fairer Handel' geben. Ferner beteiligt sich auch das Emschertalmuseum. Andrea Prislan erläuterte, was unter anderem geplant ist: „Wir bieten einen Workshop zum Thema 'Art Bags' am Samstag, 17. September 2022, um 11 Uhr an. Zum Finissage-Wochenende unserer aktuellen Ausstellung (halloherne berichtete), wollen wir einen Blick auf das Thema fair und nachhaltig werfen. Dazu können Interessierte selbst Art Bags in unserem Workshop entwerfen." Daneben werden die Teilnehmer auch darüber informiert, wie sich die Herstellung von Kleidern in den Jahrzehnten entwickelt hat. Ferner beteiligt sich auch Nicola Henseler mit ihrem Start Up Fairnica an der Fairen Woche. Das Unternehmen, das es seit 2019 gibt, vermietet fair und ökologisch produzierte Kleidung in Form von Mini-Garderoben, den sogenannten Capsule Wardrobe. Seit November 2021 gibt es für die Kunden an der Bergstraße 42 nun schon den ersten Showroom (halloherne berichtete). Mittlerweile hat Henseler neben Kunden aus Deutschland auch welche aus Dänemark, Österreich oder den Niederlanden. Gemeinsam mit den Herner Grünen bietet sie am Donnerstag, 29. September 2022, in der Zeit von 16 bis 19 Uhr am Ladenlokal Fairnica eine Kleidertauschparty an (halloherne berichtete). Es ist die dritte Kleidertauschparty, die die Akteure gemeinsam auf die Beine stellen. „Jeder kann bis zu zehn Kleidungsstücke anbieten und genauso viele wieder mitnehmen", berichtete Nicola Henseler. „Kleidungsstücke, die an diesem Tag übrig bleiben, werden wir spenden. In der Vergangenheit haben wir bereits an Pusteblume und den Kinderschutzbund gespendet.“ Mirco Szymyslik, Sprecher des OAK Soziales der Herner Grünen, verdeutlichte, dass die Aktion das Augenmerk auf das Thema Nachhaltigkeit richten will. „Wir möchten den Menschen ein möglichst niedrigschwelliges Angebot zu diesem Thema machen und so Aufmerksamkeit erzielen. Denn es ist ein sehr bedrückendes Gefühl, wenn man Bilder von Bergen von Kleidung in der Wüste sieht", sagte Szymyslik. Henseler ergänzte: „Wir bieten mit dem Konzept von Fairnica eine gute Alternative zum klassischen Kauf. Denn das Ziel von Greenpeace ist es, dass 2035 nur noch 40 Prozent von Kleidungsstücken Neukäufe sind." Ein ähnliches Angebot richtet auch Lina Eberlein vom Lighthouse Jugendzentrum am Freitag, 23. September 2022, von 18 bis 21 Uhr aus. Sie bietet im Jugendzentrum eine Kleidertauschbörse für Jugendliche und junge Erwachsene an. „Ich sehe im Lighthouse immer wieder Jugendliche, die ständig mit neuen Kleidungsstücken ankommen. Hier finde ich es wichtig, den Jugendlichen ein Angebot zu machen, das eigene Kaufverhalten zu hinterfragen", so die Leiterin des Jugendzentrums. Neben der eigentlichen Tauschbörse erfahren die Teilnehmenden in Videos und Präsentationen alles zu Herstellung, Lieferketten und Fast Fashion. Wer nun interessiert am Programm der Fairen Woche ist, hier gibt es das ganze Programm und weitere Informationen. Jedoch ist für einige Veranstaltungen im Vorfeld eine Anmeldung beim jeweiligen Anbieter nötig.

Kinder sind Sabrina Börners Leidenschaft: Zum einen ist sie Tagesmutter im U3-Bereich für bis zu fünf Kinder. Zum anderen ist sie seit April 2022 Inhaberin des „Potenzial Paradies“ an der Gelsenkircher Straße 33. Dort bietet sie seitdem Reflexintegrationstraining, Kort-X-Gedächtnistraining sowie Massagen, Wellness und weitere Präventionstechniken an. Was sich hinter den ersten beiden Dingen verbirgt, erläutert sie im Gespräch mit halloherne. „Reflexintegrationstraining ist ein rhythmisches Bewegungstraining, das Reflexe nachreifen lässt. Probleme tauchen auf, wenn die Reflexe im Laufe der Entwicklung nicht integriert werden“, sagt Sabrina Börner. „Im Mutterleib und im ersten Lebensjahr werden die kindlichen Bewegungen durch automatisch vorgegebene Muster gesteuert. Dadurch werden die Muskeln trainiert und die Gehirnareale verknüpft, damit sich die Fein- und Grobmotorik gut entwickeln kann. Während des ersten Lebensjahres werden die automatischen Bewegungen dann immer mehr 'gehemmt' und das Kind fängt an, sich mehr und mehr selbst willentlich zu bewegen.“ So können unter anderem Stress der Mutter während der Schwangerschaft, eine Frühgeburt oder ein Kaiserschnitt Ursachen dafür sein, dass sich ein Reflex nicht vollständig entwickelt. Möglich sind aber auch fehlende Bewegung oder kurze oder gar keine Krabbelbewegungen. Als ausgebildete Reflexintegrationstrainerin kommt dann Sabrina Börner ins Spiel. „Bleiben nun frühkindliche Reflexe ganz oder teilweise aktiv, können diese jederzeit ausgelöst werden und bei den Kindern meist unwillentlich Muskelreaktionen verursachen. Dies ist ein Zeichen fehlender Nervenverknüpfungen im Gehirn.“ Diese nicht integrierten Reflexe werden willentlich unter Kontrolle gehalten, das geschieht mit relativ großer Anstrengung. Durch die fehlende Energie steht diese den kognitiven Leistungen nicht mehr zur Verfügung, daher kann es bis ins Erwachsenalter Probleme mit der Beweglichkeit, Aufmerksamkeit, Konzentration, der Fähigkeit still zu sitzen und den Emotionen geben. Um zu merken, ob das Kind unter den noch vorhandenen frühkindlichen Reflexen leidet, gibt es folgende Auffälligkeiten, die man beobachten kann: Verzögerungen oder Auffälligkeiten in der Bewegungs- und Sprachentwicklung, Ungeschicklichkeit, Ein- oder Durchschlafstörung, Einnässen, erhöhte Ängstlichkeit oder nicht altersgemäße Trotz- oder Wutanfälle. „Die gute Nachricht ist aber, dass sich diese Reflexe auch noch nach Jahren ohne Probleme integrieren kann. Das geht bei größeren Kindern, Jugendlichen und sogar Erwachsenen“, erläutert die Frau, die selbst Mutter ist, gegenüber halloherne. Somit würde den Kindern mehr Chancen gegeben werden, um ihr Potenzial zu entfalten. Dies würde in der Regel acht bis zwölf Monate dauern, sei aber von Person zu Person unterschiedlich. Zunächst gibt es ein kostenloses Erstgespräch zum Kennenlernen und zur Erklärung des Bewegungstrainings. Anschließend folgt eine Neuromotorische Testung, bevor monatliche Treffen in der Praxis auf dem Plan stehen. Zuhause können die Patienten mit speziellen Übungen zehn bis 20 Minuten pro Tag üben, hierfür ist aber die Unterstützung der Eltern erforderlich und wichtig. Börner selbst kam durch ihre Tochter auf das Reflexintegrationstraining und hat sich deshalb weiterbilden lassen. Bereits seit sechs Jahren ist sie als Tagesmutter selbstständig. „Die Corona-Pandemie hat zwar den Start des neuen Abschnitts etwas ausgebremst, aber nun läuft es“, so Börner, die auch Fachkraft für Massagen, Wellness und Prävention ist. Wer es etwas spielerisch mag und sein Gedächtnis trainieren möchte, kann bei der Inhaberin vom „Potenzial Paradies“ das Kort-X-Gedächtnistraining ausprobieren. Es ist ein wissenschaftlich fundiertes Gehirntraining, das die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit von Kindern nachhaltig steigert. Das abwechslungsreiche Programm zielt darauf ab, Kinder spielerisch zu begeistern. „Hier gibt es eine Kooperation mit dem TV Röhlinghausen. Momentan mussten wir nur den geplanten Start vorerst verschieben, weil die Halle der ehemaligen Albert-Schweitzer-Hauptschule derzeit gesperrt ist. Wir arbeiten aber an Ausweichmöglichkeiten“, so Börner, die Gedächtnistrainerin ist. Bereits im März 2022 gab es hierzu einen Kursus (halloherne berichtete). Weitere Infos und Kontakt zum „Potenzial Paradies“ unter https://potenzial-paradies.de, per Mail potenzial.paradies.kids@gmail.com oder unter Tel 0178 / 3966127.

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