29-Euro-Ticket: An diesem Bahnhof lohnt sich das Warten - trotz langer Schlangen

2022-10-08 03:11:47 By : Ms. Shelly Ding

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Auch mehr als eine Woche nach Verkaufsstart sind die Schlangen vor den BVG-Kundenzentren lang. An einem Bahnhof geht es trotzdem schnell - an sieben Schaltern.

Berlin hat als einziges Bundesland eine Nachfolge-Version des bundesweit beliebten 9-Euro-Tickets eingeführt. Das 29-Euro-Ticket ist in der Hauptstadt von Oktober bis einschließlich Dezember im Tarifbereich AB verfügbar. Allerdings nur als Abo – das man zudem nur am Schalter oder online erwerben kann, nicht über die App der BVG und auch nicht an den Verkaufsautomaten. Es ist alles etwas komplizierter als im Sommer.

Nahverkehr 29-Euro-Ticket: Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Verkaufsstart

Stadtbild Umwege zum 29-Euro-Ticket: Die BVG und der „Sonder-Sonderfall“

Dass sich das Angebot mit dem attraktiven Preis trotzdem großer Beliebtheit erfreut, kann man unter anderem am BVG-Service im U-Bahnhof Alexanderplatz beobachten. Am Mittwochmorgen stehen fast 30 Menschen vor dem Kundenzentrum an. Von Senioren bis zu Eltern mit kleinen Kindern sind jegliche Altersgruppen vertreten. Alle möchten sich das Ticket sichern. Nach und nach dürfen Wartende in das Servicecenter eintreten. Da die BVG am Alexanderplatz alle sieben Kundenschalter geöffnet hat, ist die Wartezeit erträglich.

Vor dem Eingang sind Stehtische aufgebaut, Mitarbeiter kümmern sich um die Koordination der Warteschlangen. Sie führt bis um die Ecke des Gebäudes, wo sie sich nur noch schlecht überblicken lässt. Ein Mitarbeiter läuft sie immer wieder ab, um bestimmte Personengruppen herauszupicken. Alte Menschen werden nach vorne gebeten, für eine ukrainisch sprechende Frau wird ein Dolmetscher in der Schlange gesucht – und sogar gefunden.

Öffentlicher Nahverkehr Riesen-Panne bei BVG: 29-Euro-Ticket für Oktober bis Freitag gratis verfügbar

Ein BVG-Mitarbeiter berichtet, dass der Ansturm in der vergangenen Woche noch größer gewesen sei. Nun sei die Wartezeit kurz, die Kaufwilligen positiv gestimmt. „Die Leute kommen gerne an den Schalter am Alex, weil es hier einfach am schnellsten geht. In Köpenick gibt es zum Beispiel nur vier Schalter, da dauert das schon etwas länger.“ Das 29-Euro-Abo ziehe ein neues Kundensegment an. „Besonders für Leute, die zum Beispiel nur zeitweise in der Stadt sind und sich zuvor die Monatskarte für 86 Euro kaufen mussten, ist das Ticket attraktiv“, erklärt der BVG-Mitarbeiter.

Die Stimmung wirkt am Mittwoch tatsächlich gut. Dass ältere Menschen nach vorne geholt werden, wird ohne Widerstand akzeptiert. „Das habe ich bei anderen Kundenzentren schon ganz anders erlebt. Da sind die Leute genervt von allem“, sagt ein Mitarbeiter. Kritik gibt es natürlich trotzdem. Vor allem, dass es das Ticket nicht einfach wie andere Monatskarten am Automaten gibt, finden viele, die am warten sind, nicht gut. Auch das Abo-Modell, auf das man sich einlassen muss, bereitet einigen Sorge. Das Ticket kann nur erworben werden, wenn man ein Jahresabo abschließt – dass zum Ende des Jahres per Sonderkündigungsrecht wieder aufgelöst werden kann. Der Monatspreis von 29 Euro ist bisher nur für Oktober, November und Dezember garantiert.

Aufgrund der hohen Nachfrage kommt es zu Wartezeiten bei der Zustellung der Abokarten. Eine Frau äußert sich etwas genervt darüber, dass es selbst zwei Wochen nach ihrer Online-Bestellung der Chipkarte keine Neuigkeiten gibt. „Dafür muss ich jetzt extra hierher kommen, aber es geht ja schnell voran“, so die 54-Jährige. Nach 20 Minuten Warten wird sie am Kundenschalter bedient. Ein junger Mann steht in der Schlange, weil die Bezahlung online bei ihm nicht funktioniert hat, wie er sagt. Er hofft, dass ihm hier geholfen wird. Er sei trotz der Umstände froh, dass er durch das neue Ticket den ÖPNV die kommenden drei Monate vergünstigt nutzen könne.

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