Amulettdose aus Tibet neben Schmuck aus Pforzheim

Seit über 40 Jahren sammeln die Pforzheimer Schmuckmanufakturen Eva und Peter Herion Schmuck aus aller Welt. Die Schätze werden nun in neuer Form präsentiert.

Brustschmuck aus Perlmutt aus dem Hochland Papua-Neuguineas aus der Mitte des 20. Jahrhunderts neben einem halbmondförmigen Lunula-Anhänger aus dem antiken Griechenland. Eine türkisfarbene Amulettbox aus Tibet neben Schätzen aus der Pforzheimer Schmuckindustrie.

In den Vitrinen der neu gestalteten Sammlung im Schmuckmuseum Pforzheim scheint ein wildes Durcheinander zu herrschen. Alt vor Neu, Afrika neben Asien und Europa. Und doch passt alles auf seltsame Weise zusammen.

In der neu gestalteten völkerkundlichen Sammlung sei die Aufteilung in Epochen und Kulturen aufgehoben, sagt Museumsdirektorin Cornelie Holzach. Die Exponate sind ausschließlich nach Formen, Farben und Materialien geordnet. Hervorzuheben ist das Gemeinsame, das Dekorative, nicht das Trennende.

„Wir lösen gängige Kategorien wie Epochen, zeitliche Abfolge oder das Nebeneinander von Fremdem und Bekanntem komplett auf. Es geht darum, den Schmuck selbst in den Mittelpunkt zu stellen.“

Beim Betreten der Ausstellung wird der Blick des Besuchers auf die Mitte des Raumes gelenkt. Da ist die zentrale Vitrine, die von der Decke bis zum Boden reicht. Im Inneren befindet sich eine Art Schmuckwolke mit einer Fülle an Goldschmuck aller Art. Ein echter Hingucker nach Art eines Wimmelbildes, Besucher können immer wieder Neues entdecken.

Die Sammlung des Gründers Peter Herion und seiner vor einigen Jahren verstorbenen Frau Eva umfasst rund 450 ganz unterschiedliche Schmuckstücke. Peter Herion (1934 bis 2019) war nicht nur Goldschmied und Unternehmer, sondern auch leidenschaftlicher Sammler und Weltreisender.

Anfang der 1970er Jahre begann das Paar vor allem nach Afrika, in den Nahen Osten und nach Ostasien zu reisen. Sie sammeln Schmuck von den dort lebenden Völkern. Die Sammlung war nur eine Dauerleihgabe und befindet sich heute im Bestand des Museums. Fast die Hälfte von ihnen wird nun mit dem neuen Konzept präsentiert. Außerdem wird es bald eine digitale Plattform geben, auf der Nutzer durch Zeiten und Länder reisen und den Schmuck selbst ausprobieren können.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und Feiertage 10 bis 17 Uhr Heiligabend und Silvester geschlossen. Eintritt: 4,50 €, ermäßigt 2,50 €

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„Schmuck ist ein uraltes Menschenthema“, sagt Cornelie Holzach, Direktorin des Schmuckmuseums Pforzheim. Aus welchen Gründen und zu welchen Anlässen Menschen Schmuck tragen und getragen haben, ist in allen Teilen der Welt ähnlich. Und Muster und Formensprache der Schmuckstücke ähneln sich oft verblüffend. Für die neu gestaltete Präsentation probierten die Regisseurin und ihr Team überraschende und ansprechende Kombinationen von Schmuck aus aller Welt. Außerdem soll nun die Herkunft einiger Schmuckstücke aus Afrika im Detail untersucht werden. mehr...

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