Japandi Wohntrend 2021: Purismus mit individueller Note

2021-12-13 10:23:53 By : Mr. Chris Huang

Ein neuer Einrichtungsstil verbindet skandinavische Gemütlichkeit mit japanischem Purismus. Der Wohntrend Japandi hat die Herzen von Innenarchitekten auf der ganzen Welt erobert. Es vereint die Funktionalität nordeuropäischer Einrichtung mit der zurückhaltenden Eleganz des asiatischen Interieurs. Was den Stilmix auszeichnet und wie Sie ihn in den eigenen vier Wänden umsetzen können, verraten wir Ihnen im Artikel.

Der Wohnstil Japandi präsentiert einen gelungenen Mix aus zwei auf den ersten Blick sehr unterschiedlich wirkenden Wohnwelten. Der japanische Minimalismus setzt auf dunkle Farben, skulpturale Möbel und dezente Beleuchtung. Die Zimmer sind nur mit dem Nötigsten ausgestattet, sodass sie „leer“ wirken. Diese bewusste Abkehr vom Konsum soll den modernen Menschen vom konsumorientierten Denken befreien und darin eine besondere Wertschätzung entwickeln. Welche Gegenstände notwendig und welche überflüssig sind, wird nach der Mari Kondo-Methode entschieden. Dies ist mehr ein Gefühl als eine praktische Einschätzung.

Der skandinavische Wohnstil setzt auf funktionale Möbel, helle Farben und starkes direktes Licht. Komfort ist sehr wichtig. Auch in Nordeuropa versuchen Innenarchitekten, den Wegwerfkreislauf zu durchbrechen. Die skandinavischen Werkstätten restaurieren alte Möbel und geben ihnen ein neues Leben. Im skandinavischen Interieur werden Neu und Alt geschickt kombiniert.

Der japanische Wohnstil (das Wort setzt sich zusammen aus dem Wort Japan und der englischen Abkürzung für skandinavisch, scandi): Wie der Name schon sagt, kommen beide Wohnstile zusammen. Und das Endergebnis ist überraschend erfolgreich. Vielleicht liegt es daran, dass sowohl japanischer Purismus als auch skandinavischer Chic auf natürliche Materialien, Farbakzente in dunklen Nuancen und eine reduzierte Formensprache setzen. Auch die Zimmerpflanzen sind ein Element, das die beiden Stile verbindet. Wenn Ihnen die dezente Eleganz gefällt, können Sie den Stil ganz einfach zu Hause umsetzen. Sie müssen einige Grundregeln einhalten:

Nicht graue und weiße Wände und Böden bilden die perfekte neutrale Kulisse für ein Interieur im Japandi-Stil. Für den Boden wird bevorzugt Sichtbeton verwendet, während die Wände verputzt und weiß oder hellgrau gestrichen sind.

Minimalistisch einrichten. Die beiden Wohnstile sind bekannt für ihre reduzierte und schlichte Ästhetik. Also sparsam einrichten. Überlegen Sie zunächst, ob Sie den Beistelltisch oder die neue Vase wirklich brauchen. Lassen Sie zwischen den einzelnen Möbelstücken so viel Platz wie möglich. So kommt die skulpturale Schönheit des Retro-Sessels, der Industrieleuchten oder des Esstisches zur Geltung.

Kombinieren Sie Möbel mit schlichten Formen. Vom puristischen Esstisch bis zum Wandregal: Der Wohnstil Japandi zeichnet sich durch klare Linien aus. Solche Möbel haben zwei entscheidende Vorteile: Sie kommen nie aus der Mode und lassen sich perfekt miteinander kombinieren. Trotz des minimalistischen Looks darf es zu Hause nicht an Komfort mangeln. Tagesdecken und Teppiche im Hygge-Stil lockern das Interieur auf.

Setzen Sie auf natürliche Materialien. Holz-, Woll-, Jute-, Rattan- und Leinenstoffe schaffen ein entspanntes Raumklima. Auch die Dekoration sollte möglichst natürlich wirken: Vasen aus Rauchglas oder Feinsteinzeug, Blumentöpfe aus Keramik und Bilderrahmen aus Holz runden das Interieur ab. Wichtig ist vor allem, dass alle Möbelstücke miteinander harmonieren.

Der Wohnstil Japandi ist eine spannende Kombination aus Hell und Dunkel. Ein dunkelbrauner Teppich passt gut zu einem hellen Holzboden, während Retrostühle aus dunklem und hellem Holz perfekt in den Essbereich harmonieren.

Kein Glanz, kein Gatsby-Glamour. Gerade Linien und natürliche Materialien mit matter Oberfläche dominieren den Japandi-Raum. Dafür kommen die attraktive Holzmaserung und das schöne Flechtwerk der Pendelleuchte voll zur Geltung. Auch die Haptik spielt im ansonsten zurückhaltenden Interieur eine große Rolle.

Bei der Möbelauswahl steht die Funktionalität im Vordergrund. Auch Ihre Wohnaccessoires sollten Sie sorgfältig auswählen. Dekorationen in kräftigen Farben sind ein absolutes No-Go. Wählen Sie stattdessen Vasen, Bilder und Zimmerpflanzen so, dass sie sich harmonisch in das Interieur einfügen. Wichtig ist, dass das gesamte Interieur stimmt.

Ein niedriges, aber tiefes Sofa, ein niedriger Couchtisch oder ein niedriges Bett: So sehen traditionelle Möbel in Japan aus. Der Wohntrend Japandi 2021 ehrt diese Tradition, interpretiert aber das Design neu. Die Möbelstücke im Kleinformat punkten mit einer schlichten Konstruktion, die optische Ruhe und Raffinesse vermittelt. Sie ermöglichen auch eine gewisse Flexibilität in der Gestaltung, da sie mit geringem Aufwand neu angeordnet werden können.

In einem Interieur im Japandi-Stil sind die Möbel nicht gruppiert, sondern mit großem Abstand voneinander im Raum verteilt. Auch der große Wohnbereich ist nicht in verschiedene Zonen unterteilt.

Spannende Kontraste entstehen nicht nur bei der Wahl von Wandfarbe, Bodenbelag und Möbeln. Auch beim Dekorieren werden gezielt schwarze Akzente gesetzt. Ob der Teppich in Elfenbein und Schwarz oder das Bild über dem Bett mit Blumenmotiven: Schwarz peppt die schlichte Einrichtung auf und bringt einen Hauch Orient in die eigenen vier Wände.

Bühne frei für Vintage-Möbel! Von skandinavischen Designklassikern bis hin zu Fundstücken vom Flohmarkt: Tradition wird in einem Japandi-Interieur groß geschrieben. Restaurierte Möbelstücke verleihen der Einrichtung ein Gefühl von Behaglichkeit und holen einen romantischen Touch aus der Vergangenheit in die eigenen vier Wände. Ein sparsam eingerichtetes Zimmer lässt sie gut zur Geltung kommen.

Japanische Keramik ist sehr beliebt. Die Schalen, Vasen und Gläser der japanischen Handwerker bestechen nicht nur durch ihre klaren Formen, sondern auch durch ihre perfekte Verarbeitung. Jedes ihrer filigranen Stücke ist ein Unikat.

Auch in den skandinavischen Ländern erlebt das Handwerk eine Renaissance. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Unikate, sondern um Porzellangeschirr, das die Optik vortäuscht.

Auch Dekoration darf im minimalistischen Japandi Wohnzimmer nicht fehlen. Wie beim Einrichten gilt auch beim Dekorieren die Faustregel: Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Wählen Sie Accessoires, die nicht nur schön aussehen, sondern auch eine Funktion erfüllen. Zum Beispiel Vasen, die sich in skandinavischen Interieurs zu stilvollen Ensembles gruppieren und mit ihrer skulpturalen Formensprache auf sich aufmerksam machen. Im japanischen Interieur werden hohe Vasen als Solisten inszeniert.

Sie können sich auch von der japanischen Ikebana-Kunst inspirieren lassen und Blumen effektvoll in Szene setzen. Bei Ikebana sind die Blüten mit Blättern und Stielen arrangiert. Sie werden in den "kenzan", eine spezielle Kunststoffplatte mit Spikes, eingesetzt. Das Ziel: Das Blumenarrangement soll möglichst natürlich wirken. Auch bei der Dekoration sollten Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren und auf unnötige Bänder, Tierfiguren und andere Dekorationsartikel aus der Floristik verzichten. Setzen Sie stattdessen auf ein reduziertes und schlichtes Ensemble oder setzen Sie einzelne Blumen in Szene. Wählen Sie nur saisonale Blumen und Pflanzen für Ihr Ikebana.

Ein Wandspiegel ist weit mehr als ein nützliches Accessoire: Er streut Sonnen- und Kunstlicht im ganzen Raum und vergrößert ihn optisch. Ein rahmenloser Spiegel fügt sich harmonisch in das minimalistische Japandi-Interieur ein und erzeugt ein spannendes Licht- und Schattenspiel. Ein rundes Modell kann die klare Formensprache der puristischen Möbel auflockern, ein rechteckiger Spiegel macht neben einer runden Vase oder einer Kommode mit abgerundeten Kanten eine besonders gute Figur.

Damit der Spiegel den Energiefluss im Raum nicht stört, sollte er übrigens nicht direkt gegenüber dem Sofa stehen.

Der Hocker ist ein Möbelstück, das Tradition und Moderne vereint. Es bietet mehrere Vorteile und ist daher ein untrennbarer Bestandteil sowohl der skandinavischen als auch der japanischen Einrichtung geworden. Bei Nichtgebrauch kann es unter den Tisch gestellt werden und bleibt unsichtbar. Er kann auch als Beistelltisch oder Nachttisch verwendet werden.

Mit dem Wohntrend Japandi vereinen sich Einfachheit und Raffinesse. Der Wohnstil verbindet die minimalistische Ästhetik der japanischen Einrichtung mit der Gemütlichkeit des skandinavischen Interieurs. Diese auf den ersten Blick seltsame Kombination ergibt einen spannenden Stilmix. Funktionalität steht an erster Stelle. Alle Möbelstücke sind multifunktional und können je nach Bedarf im Raum immer wieder neu konfiguriert werden. Im Innenausbau kommen vor allem „warme“ Naturmaterialien wie Holz, Rattan, Wolle und Leinen zum Einsatz. Stein wird, wenn überhaupt, nur als Akzent verwendet. Vintage-Erbstücke werden mit Designklassikern aus den 60er oder 70er Jahren mit traditionellen japanischen Möbeln wie einem niedrigen Tisch oder Hocker kombiniert. Möbelstücke, die Stauraum bieten, wie eine Kommode oder ein Nachttisch, werden erhöht und stehen auf hauchdünnen Metallbeinen. Die Sofas sind niedriger als üblich, punkten aber mit einer besonderen Sitztiefe. Die bodengleichen Futonbetten fügen sich harmonisch in das Schlafzimmer von Japandi ein.

Das Dekorieren ist eher sparsam. Kuschelige Tagesdecken zusammen mit handgewebten Teppichen und Paravents aus Papier verleihen dem Interieur Charakter. Topfpflanzen und Ikebanas bringen die Natur ins Haus.

Die Farbpalette besteht aus neutralen Farben. Grau, Beige, Schwarz und Weiß bilden den perfekten Hintergrund für dezente Farbakzente in Dunkelblau oder Smaragdgrün. Die Verwendung einer neutralen Farbpalette stellt sicher, dass alle Möbel zusammenpassen. So können Sie der Einrichtung später neue Statement-Pieces hinzufügen oder alte Möbel durch neue ersetzen.